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Rita Kreyer – Eine Bilderbuch-Pflegekraft geht in Ruhestand

11. Februar 2019  
Rita Kreyer ist bereits seit ca. 25 Jahren in der Pflege tätig und davon seit knapp 10 Jahren im Seniorenheim St. Maria-Josef als Pflegehelferin beschäftigt. In all den Jahren hat sie nie den Gedanken gehabt damit aufzuhören. Sie ist eine Mitarbeiterin vom „alten Schlag“ - ist mit Herz bei der Sache, steht ein für ihre Werte und ist immer da, wenn sie gebraucht wird. Sie ist ein Beispiel für eine fürsorgliche und stets freundliche Pflegekraft: unterstützend, aufmunternd, motivierend.  Auch in schwierigen Situationen hat sie ihr Lächeln bewahrt. Wenn man sie fragt, wie sie trotz teilweise sehr anstrengenden Diensten, Zeitknappheit und Konflikten ihre Motivation und gute Laune behalten hat, sagt Frau Kreyer: „Ich liebe Herausforderungen“. Ende Januar ist Rita Kreyer in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Leitung und Team des Seniorenheims St. Maria-Josef bedauern sehr, dass Rita Kreyer ihren Dienst im Seniorenheim beenden wird. Für Olga Atamanova (Pflegedienstleiterin) und Nicole Taskesen (Leitung Sozialer Dienst) war dies Anlass in einem Interview nachzuhören, was die besondere Haltung von Rita Kreyer ausmacht. Sie fragten sich, wie man zu so einer herausragenden Pflegekraft wird, die den anderen viel Herzenswärme schenkt während sie professionell handelt. Rita Kreyer ist laut eigener Aussage in einem Elternhaus mit klaren Regeln aufgewachsen. Ihre Oma sei immer für sie da gewesen, dadurch erwuchs in Rita Kreyer schon früh die Liebe zu älteren Menschen. Respekt und Würde sind für Rita Kreyer die wichtigsten Prinzipien: „Der wichtigste Mensch ist immer der, der dir gerade gegenübersteht.“ und „Behandle jeden Menschen so, wie du auch selbst behandelt werden willst.“ Auf diesen Leitsätzen baut sie die pflegerische Versorgung der Bewohner auf. Immer im „Hier und Jetzt“ zu sein, nicht abgelenkt von den Gedanken an den Alltag, ganz bei dem Bewohner, mit allen Sinnen. So ist es ihr z.B. wichtig, dass man ansagt, welche Komponente des Essens gerade angereicht wird oder dass bei der Grundpflege am Bett kein Bewohner nackt und ohne Sichtschutz versorgt wird: „Ein Teil des Körpers sollte z.B. immer mit einem Handtuch bedeckt sein.“ Es ist ihr wichtig ein ausgewogenes Nähe-Distanz-Verhältnis zu den Bewohnern zu wahren. Verniedlichungen oder Dutzen der Bewohner kommen für sie nicht in Frage. Wenn Rita Kreyer die Einrichtung betritt, lässt sie ihr Privatleben vor der Türe.  So kann sie „wirklich hier sein – in diesem Haus und bei den Menschen“. Bei der Arbeit ist ihr ein „weiter Blick“ wichtig. Sie sieht die Arbeit nicht nur vor sich, sondern blickt umsichtig in den Zimmern und auf den Wohnbereichen, was noch alles zu erledigen ist. Es ist wichtig seine Arbeit gut zu strukturieren und Absprachen mit den Kollegen zu halten. Dabei möchte sie nie in die Routine geraten. Sie beobachte die Situation immer, als wäre es das erste Mal. Am liebsten ist es ihr, wenn das Arbeiten mit den Kollegen Hand in Hand geht. Schwierige Situationen gibt es im Pflegealltag häufig. Rita Kreyer ist ein sehr gläubiger Mensch. Ihr Glaube hilft ihr auch in schwierigen Situationen nicht den Mut zu verlieren. An Konflikte mit Kollegen oder Bewohnern kann sie sich kaum erinnern. Wenn sie jedoch wahrnimmt, dass ein Mensch nicht gut behandelt wird, ist sie bereit auch mit Nachdruck für ihre Werte einzustehen. Ihre Meinung sagt sie dabei immer, auch wenn diese nicht „Mainstream“ ist. Rita Kreyer bleibt auch in Konflikten ruhig und achtet auf eine wertschätzende Kommunikation. Ihre Kraft erhält Rita Kreyer auch von den Bewohnern, die sich mit einem Lächeln bedanken. Wenn sie das Haus nach dem Dienst verlässt, nimmt sie die Treppe und verabschiedet sich Stufe für Stufe, so dass sie mit dem Dienst und den Vorkommnissen des Tages abschließen kann. Nach dem Frühdienst fährt Rita Kreyer nach Hause, trinkt eine Tasse Kaffee und liest dabei die Zeitung, danach ginge es weiter. Viele junge Kollegen berichten, dass sie sich nach dem Frühdienst schlafen legen, für Rita Kreyer undenkbar. Sie sieht es in ihrer Verantwortung im Privatleben für Ausgleich zu sorgen und Kraft zu sammeln. Es ginge darum Prioritäten zu setzen. Wenn sie Frühdienst hat, geht sie zeitig schlafen, sodass sie den Dienst am nächsten Morgen ausgeruht antreten kann: „Ich hab ja eine Verantwortung“. Um gut zu anderen sein zu können, muss man auch gut zu sich selbst sein. Rita Kreyer glaubt, die fehlende Lebenserfahrung macht den Unterschied zwischen Arbeitsweise bzw. –einstellung der jüngeren und älteren Pflegenden aus.  Junge Mitarbeiter erlebt Rita Kreyer häufig wenig strukturiert, sie brauchen Anweisungen und gucken häufig nicht „Links und Rechts“. Besonders junge Mitarbeiter haben ihr Handy im Dienst häufig bei sich. Sie sind ablenkt und konzentrieren sich nicht auf die Sache. Auf das „Getratsche“ im Team sollte man nicht eingehen. Viele junge Menschen sind nicht mehr so belastbar.  In der Pflege arbeitet man häufig unter Zeitdruck. Trotzdem äußert Rita Kreyer die Aussage „Ich habe keine Zeit!“ dürfe nicht sein. Die Zeit sei meist da, jedoch würde diese teilweise anders verbracht. Pausen müssten sein, diese sollten aber nicht alle zusammen verbringen, z.B. beim „Rauchen mit alle Mann“. Es sei wichtig, dass immer ein Ansprechpartner auf dem Wohnbereich sei. Auf die Frage, was sie jungen Menschen, die überlegen den Pflegeberuf zu erlernen, mit auf den Weg geben möchte, antwortet sie: „Das ist der schönste Beruf auf der Welt. Die Liebe zu diesem Beruf und zu den Menschen muss vorhanden sein. Dann kommt das andere auch.“
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Adresse

Seniorenheim St. Maria-Josef Bad Neuenahr-Ahrweiler

Niederhutstr. 14
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Telefon02641- 9760
Telefax02641- 5700

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